Am 02.03.2022 wurde das Spenden- und Logistiklager in Kaltenkirchen eingerichtet und hat bereits zwei Tage später die ersten LKW mit medizinischen Hilfsgütern in die Ukraine geschickt. Die Bilanz der ersten zehn Tage: 175 Tonnen medizinische Hilfsgüter wurden mit 14 Sattelzügen (40-Tonner) und 19 Sprintern direkt in die Ukraine geliefert. Wert der Waren- und Sachspenden: 7,5 Millionen Euro
Innerhalb weniger Tage nach dem Kriegsbeginn bot MedX Project, ein auf medizinische Herausforderungen spezialisiertes Unternehmen aus Lentföhrden, seine Unterstützung an UÄVD, die von dem Verein gerne angenommen wurde.
Kurzerhand wurde das MedX-Impfzentrum im kaltenkirchener Ohlandpark mit Unterstützung von Famila und der Stadt Kaltenkirchen zum Spenden- und Logistiklager umgebaut. Nur wenige Tage später erfolgte der erste Transport mit medizinischen Hilfsgütern von Kaltenkirchen aus direkt in ein Lager nach Lemberg (Lviv).
Seither wurden über 175 Tonnen medizinischer Materialien und Ausstattungen direkt in die Ukraine geliefert. Mit 14 Sattelzügen und 19 Sprintern erfolgte der direkte Transport von Verbandmaterialien, speziellen medizinischen Ausstattungen wie z.B. Tourniquets und israelitischen Verbänden, Tragen, Infusionen, OP-Bedarf etc. in verschiedene ukrainische Logistiklager des Gesundheitsministeriums der Ukraine. Die bisher in die Ukraine gelieferten Waren- und Sachspenden haben zusammengerechnet einen Wert von knapp 7,5 Millionen Euro.
Bilder vom Lager und der Transportvorbereitung (Quelle „MedX Project“)
Ein ganz spezieller Transport erfolgte in der Nacht am 11.03. Ein Sattelschlepper mit Ultraschallgeräten, stromunabhängigen Anästhesie-Einheiten, Defibrillatoren, EKG-Geräten, OP-Materialien, Krankentragen und spezieller Kriegs-Medizin fuhr direkt von Kaltenkirchen in ein Logistiklager in der Ukraine. Da diese Lieferung einen Waren- und Spendenwert von knapp 1,75 Millionen Euro hatte, wurde er von Transportsicherungs-Experten der Firma MedX Project begleitet. Knapp 16 Stunden später wurden die Waren erfolgreich in der Ukraine an das Zentrallager übergeben, von wo aus sie in die betroffenen Gebiete weiter verteilt werden. Mit an Bord waren auch Spenden der Initiative „NATO saves Children“ sowie Ausstattungen, die mit finanzieller Unterstützung vom Lions Club Kaltenkirchen in Kooperation mit der Lions Stiftung kurzfristig beschafft wurden.
Dass alle Waren- und Sachspenden bisher ohne Probleme von Kaltenkirchen aus direkt in die Ukraine geliefert werden konnten, liegt an der Besonderheit der Kooperationspartner. Die Ukrainische Ärztevereinigung in Deutschland e.V. arbeitet eng mit dem Ukrainischen Konsulat in Hamburg zusammen, so dass alle Transporte, die von Kaltenkirchen aus starten, mit Genehmigung der ukrainischen Regierung erfolgen. Andererseits verfügt MedX Project über Experten, die auf humanitäre Logistik in Krisengebieten spezialisiert sind. Hierdurch ist die Anbindung bzw. Zusammenarbeit an die in Polen und der Ukraine tätigen Organisationen der Vereinten Nationen wie beispielsweise dem sogenannte Logistics Cluster gegeben, wodurch eine weitere Möglichkeit, Transporte sicher in die Ukraine zu bringen, gewährleistet ist. Für die Transporte werden ausschließlich ukrainische LKW genutzt, womit der Grenzübertritt in die Ukraine zusätzlich erleichtert wird.
Besonders an dem Spenden- und Logistiklager in Kaltenkirchen ist auch, dass alle medizinischen Geräte vor dem Versand von Medizintechnikern überprüft (nach DGUV-V3) werden und so gewährleistet ist, dass nur einwandfrei funktionierende Geräte in die Ukraine geliefert werden. Unterstützt wird das Sortieren, Verpacken und die Versandaufbereitung in Kaltenkirchen von zahlreichen ukrainischen und deutschen Freiwilligen.
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